Vier Bier + zwei Gläser Wein = Segelboot

ORP Chmurka (Bolivien, 2013)

Ein Segelbootkauf will gut überlegt sein und eventuell (erst) im Nachhinein mit einer Flasche Sekt begossen. Bei mir lief das Ganze etwas anders.

Bei einer Party in Bolivien traf ich einen Bremer, der kurz davor war auszureisen. Eine letzte Sache musste er noch vor der Abreise erledigen: Ein sechs Meter langes Segelboot auf dem Titicaca-See verkaufen. Keine leichte Aufgabe, denn spätestens wenn man nach dem Liegeplatz gefragt wird, ist es um die Glaubwürdigkeit geschehen.

So ungefähr lief auch unser erstes Gespräch ab:

M.: Ach übrigens, ich hab ein Segelboot zu verkaufen.

Ich: Ach wirklich, wo steht es denn?

M.: In Huatajata, auf´m Titicaca-See.

Ich: Hehe, guter Witz, aber jetzt wirklich, wo steht es denn?

M.: In Huatajata, auf´m Titicaca-See

Ich: Echt?! Cool. Wie viel willst Du denn dafür haben? (…)

Wäre der Alkoholspiegel in meinem Blut niedriger gewesen (und der Preis des Bootes höher), dann hätte ich der Sache weniger Euphorie gewidmet. Aber so verabredeten wir uns für eine Probetour; und zwei Wochen später war ich stolzer Besitzer eines Segelboots auf dem Titicaca-See.

Und drei Jahre später sehe ich mich mit dem gleichen Problem meines Vorgängers konfrontiert: Wie zieht man ein ernsthaftes Verkaufsgespräch auf…

Ist jemand ernsthaft am Segeln auf 3800 Metern Höhe interessiert?

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